112. Auktion
10.5.2025
Lot 155
Patek PhilippeGübelin
Äußerst bedeutende, nahezu neuwertige, unpolierte, komplizierte Genfer Armbanduhr mit Doppelsignatur, Chronograph, 30 Min.-Zähler, Datum, deutscher Tages- und Monatsanzeige, Mondphase und kleiner Sekunde - am 18. Februar 1985 an die Firma Gübelin in Zürich geliefert und am 24. Juni 1985 verkauft
Verkauft
Es gibt Uhren, die beeindrucken. Es gibt Uhren, die faszinieren. Und dann gibt es Uhren wie die Patek Philippe 2499/100 - ein Meisterwerk, das nicht nur die Zeit misst, sondern Geschichte schreibt.
Unter den ikonischen Modellen Patek Philippes nimmt die Referenz 2499/100 eine besondere Stellung ein. Sie gilt als eine der begehrtesten und wertvollsten Armbanduhren, die je hergestellt wurden, und verkörpert das handwerkliche Können, die Innovationskraft und die Exklusivität, für die Patek Philippe berühmt ist.
Dieses außergewöhnliche Exemplar aus der vierten Serie, bekannt als Referenz 2499/100 und gefertigt kurz vor der Einstellung der Modellreihe im Jahr 1985, markiert das Ende der legendären Serie. Die Referenz 2499 zählt zu den begehrtesten und seltensten Kreationen von Patek Philippe. Es ist eine Uhr, die Sammlerherzen höher schlagen lässt.
Die Referenz 2499 wurde erstmals 1951 vorgestellt und bis 1985 in vier verschiedenen Serien produziert. Während der 35-jährigen Produktionszeit wurden nur insgesamt 349 Exemplare hergestellt. Die 2499 war der direkte Nachfolger der legendären Referenz 1518, die 1941 auf den Markt kam und über ein serienmäßig hergestelltes Chronographenwerk mit ewigem Kalender verfügte. Angesichts der geringen Größe des Uhrengehäuses war dies eine unglaubliche Leistung. Nur Taschenuhren und eine Handvoll speziell angefertigter Armbanduhren waren in der Lage, so viele Informationen auf einmal anzuzeigen. Noch nie zuvor war es einem Uhrmacher gelungen, ein derart kompliziertes Uhrwerk in einem großen Maßstab zu verkleinern. Referenz 2499 setzte diese Tradition fort, allerdings mit einem etwas größeren Gehäuse (erste Serie 36.2 mm gegenüber 35 mm bei der 1518) und einem moderneren Design, das auch heute noch als zeitlos gilt.
Die vier verschiedenen Serien unterscheiden sich vor allem in der Gestaltung des Zifferblatts und des Gehäuses. Die erste Serie wurde von 1951 bis etwa 1956 produziert und zeichnet sich durch quadratische Chronographendrücker, aufgesetzte, arabische Ziffern und eine Tachymeterskala aus. Sie weist die größten Ähnlichkeiten mit ihrem Vorgänger, der Referenz 1518, auf.
Die zweite Serie wurde um 1956 eingeführt. Sie weist erstmals runde Chronographendrücker auf und hat entweder aufgesetzte arabische Ziffern oder Stabindizes und eine Tachymeterskala. Uhren der dritten Serie sind mit runden Chronographendrückern, aufgesetzten Stabindizes und einer äußere Sekundeneinteilung ausgestattet - die Tachymeterskala fehlt. Exemplare dieser Serie wurden zwischen 1960 und Ende der 1970er Jahre hergestellt.
Die vierte und letzte Serie, auch bekannt als 2499/100 ist mit runden Chronographendrückern, applizierten Stabindizes und einer äußeren Sekundeneinteilung ausgestattet. Sie wurde 1980 eingeführt und unterscheidet sich vorallem durch das flache Saphirglas über dem Zifferblatt und das Fehlen der Ziffer "30" auf der Minutenanzeige, da der Datumsring die Minuterie überlappt. Diese letzte Serie wird oft mit der nachfolgenden Referenz 3970 verglichen, die 1985 die 2499-Reihe ablöste und mit einer zusätzlichen Schaltjahresanzeige und einem diskreten 24-Stunden-Zeiger ausgestattet war. Von der vierten Serie wurden die meisten in Gelbgold hergestellt, ein paar wenige auch in Roségold und nur zwei in Platin, wovon eines davon sich jetzt dauerhaft im Patek Philippe Museum in Genf befindet und das andere, das zuvor Eric Clapton gehörte, 2012 bei Christies für 3.443.000 CHF verkauft wurde.
Die Patek Philippe 2499/100 wird von einem hochkomplexen Handaufzugswerk, dem Kaliber 13" CHR Q (13-130), angetrieben. Es verfügt über einen ewigen Kalender, der Schaltjahre automatisch berücksichtigt, und einen Chronographen mit Schaltradmechanismus. Die Werke kamen als Valjoux-Kaliber 23VZ zu Patek Philippe, wurden dort leicht modifiziert und schließlich im eigenen Haus fertiggestellt.
Das Gehäuse ist in 18 Karat Gelbgold gefertigt. Mit einem Durchmesser von 37,5 mm strahlt es eine unaufdringliche Präsenz aus - kraftvoll, aber niemals protzig, edel, aber niemals überladen. Das Zifferblatt dieser Uhr ist ein Kunstwerk für sich. Die klassische Anordnung von ewigem Kalender und Chronograph, mit der eleganten Mondphasenanzeige bei 6 Uhr, macht die 2499/100 zu einer der schönsten je gefertigten Uhren. Das vielleicht wichtigste und aufregendste Merkmal dieser Uhr ist jedoch die Doppelsignatur auf dem Zifferblatt. Sie ist eines von nur vier bekannten Exemplaren der 2499/100 in Gelbgold mit der prestigeträchtigen Gübelin-Signatur auf dem Zifferblatt.
Seit ihren Anfängen werden die Uhren der Manufaktur Patek Philippe von den exklusivsten Juwelieren und Händlern der Welt verkauft, deren Namen stolz auf den Zifferblättern prangen. Der Trend zu Uhren mit Doppelsignatur wurde durch die Zusammenarbeit mit dem berühmten New Yorker Juwelier Tiffany & Co. eingeleitet, der 1851 seine erste Patek Philippe verkaufte. Die Partnerschaft zwischen dem Juwelier Gübelin und der Uhrenmanufaktur Patek Philippe besteht seit 1854, und beide Häuser haben eine enge Beziehung zu Uhren mit hohem Sammlerwert aufgebaut, so dass anlässlich des 150-jährigen Jubiläums im Jahr 2004 eine Armbanduhr mit zweiter Zeitzone in limitierter Auflage, Referenz 5134, auf den Markt gebracht wurde.
Die vorliegende Uhr stammt aus dem Besitz des Erstkäufers. Die Uhr wird mit dem Original-Herkunftszertifikat vom 24. Juni 1985 mit dem Stempel der Gübelin-Filiale in der Bahnhofstrasse in Zürich sowie mit der Original-Rechnung von Gübelin geliefert, aus der hervorgeht, dass die Uhr absolut neu sei und am 18. Februar 1985 von der Firma Patek Philippe an Gübelin geliefert wurde. Sie kostete damals 34.000 Schweizer Franken. Die Uhr lag nach dem Kauf jahrelang im Safe und wurde nur zu besonderen Anlässen getragen, weshalb das Goldgehäuse nachgedunkelt ist und einen wunderschönen honigfarbenen Ton angenommen hat. Das Gehäuse zeigt noch seine markanten Konturen und Stempel.
Die 2499 ist unter echten Liebhabern wahrscheinlich die begehrteste Armbanduhr der Welt. Sie ist mehr als ein Zeitmesser - sie ist eine Investition, ein Erbstück, ein Symbol für Ewigkeit. Sie ist das Resultat jahrzehntelanger Perfektion, ein Meisterwerk, das nur wenigen vorbehalten ist. In einer Welt, in der Trends kommen und gehen, bleibt diese Uhr ein Fels in der Brandung - eine Ikone, die nicht an Wert verliert, sondern mit jeder vergangenen Sekunde an Bedeutung gewinnt. Eine Patek Philippe 2499/100 mit Gübelin-Signatur im perfekten Zustand ist nicht einfach nur eine Uhr. Sie ist ein Vermächtnis.