111. Auktion
16.11.2024
Lot 59
Karl HaselbacherK.K. Fachschule für Uhrenindustrie, Karlstein
Hochfeine, österreichische Schuluhr nach Glashütter Bauart mit Federchronometerhemmung, gefertigt von Karl Haselbacher, Fachlehrer an der K.K. Fachschule für Uhrenindustrie, Karlstein a. d. Thaya
Verkauft
Die K. & K. Fachschule für Uhrenindustrie in Karlstein/Niederösterreich wurde 1873 gegründet. Von 1878 bis 1903 war Kurt Dietzschold Lehrer und Direktor an dieser Uhrmacherschule. Er war aus Glashütte nach Karlstein gekommen, an eine Uhrmacherschule, die älter als die Glashütter Uhrmacherschule war. In Glashütte arbeitete er bei der neugegründeten Firma Strasser & Rohde. Für kurze Zeit (21. März bis 23. Oktober 1878) wurde er sogar Inhaber dieser Firma. Auf Vorschlag von Moritz Großmann wurde 1879 Dietzschold zum Direktor der Uhrmacherschule von Karlstein ernannt. Er hat nach Aussagen verschiedener Quellen, die ziemlich heruntergewirtschaftete Schule wieder zu einer vollwertigen Fachlehranstalt entwickelt. Er schrieb Bücher, die auf die deutschen Uhrmacherschulen großen Einfluss hatten, und sein Lehrplan hatte in allen deutschsprachigen Uhrmacherschulen Gültigkeit. Bis zum Jahr 1903 leitete er die Uhrmacherschule. Kurt Dietzschold starb erblindet im Alter von 70 Jahren in Karlstein. Sein Nachfolger wurde Alois Irk, Schüler aus dem Jahre 1880 und seit 1891 an der Schule beschäftigt, Verfasser u.a. des Buches "Der Chronometergang" und als Regierungsrat und Professor Besitzer der vorliegenden Taschenuhr. Später ging sie in den Besitz des Leiters der Uhrmacherlehrwerkstätte der Stadt Wien, Anton Preslmayr.
Quellen:
Dr. Klaus Pöhlmann, "Rückschau ins Uhrenlandl - 125 Jahre Uhrmacherschule Karlstein" in Klassik Uhren, 5/98, S. 45f.
Dr. Klaus Pöhlmann "Schuluhren aus Österreich - Taschenuhr aus Karlstein" in Klassik Uhren, 6/98, S. 52f.