110. Auktion
18.5.2024
Lot 315
Moricand & DegrangeEurope
Attraktive Schweizer Goldemailtaschenuhr mit digitaler, springender Stundenanzeige und rückseitiger europäischer Landkarte in Champlevé Email
Verkauft
Auf der Rückseite der Taschenuhr befindet sich eine geopolitische Landkarte Italiens mit den angrenzenden Nachbarstaaten in schwarzem, azurblauem und goldenem Champlevé Email.
Von Abraham Louis Breguet sind 14 dieser Goldemailuhren mit Landkarte bekannt, im übrigen acht weitere Goldemailuhren mit Landkarte verschiedener Hersteller.
Im Bestand des Metropolitan Museums of Art befindet sich eine weitere Goldemailtaschenuhr von Moricand & Degrange mit Champlevé Email. Weitere Taschenuhren befinden sich im Palazzo Falson Historic House Museum Collection in Malta und im Britischen Museum in London.
Die Schweizer Juweliere und Uhrenhändler Moricand & Degrange waren von etwa 1828 bis 1845 in Genf ansässig und tätig.
Moïse-Etienne Moricand, genannt Stefano (1779-1854), war Inhaber der Firma Moricand & Degrange und ein bekannter Naturforscher. Er kam in jungen Jahren nach Italien, um dort ein Uhrengeschäft aufzubauen. Er besuchte vor allem die Toskana, Neapel und Venedig, wo er Pflanzen, Schmetterlinge, Muscheln und Mineralien sammelte und mit mehreren italienischen Wissenschaftlern in Kontakt kam. Als er 1814 nach Genf zurückkehrte, wurde er Mitglied der Société des Naturalistes und Teilhaber des väterlichen Geschäfts in der Rue des Corps-Saints. Er war Mitbegründer des Musée d'Histoire Naturelle de Genève, arbeitete aber im Alltag als Kaufmann in der Firma Moricand & Degrange. Über seinen Geschäftspartner Degrange ist nichts bekannt.
Sein Onkel Pierre François Moricand (1758-?) ließ sich 1797 in Paris nieder und arbeitete bis zum Konkurs in der "La manufacture d'horlogerie de Versailles (1795-1801)" (auch "La fabrique d'horlogerie genevoise de Versailles" genannt). Pierre François Moricand war mit der Schwester der berühmten Miniaturmalerin Jeanne-Marie Glaesner (1762-1823) verheiratet.