110. Auktion
18.5.2024
Lot 323
Pahlow/B. Haas Jeune & Co.
Konvolut von 6 Taschenuhren
Kompliziertes, seltenes Savonnettenwerk im späteren Silbergehäuse mit Deckelaufzug, Minutenrepetition und Vollkalender
Kompliziertes, seltenes Savonnettenwerk im späteren Silbergehäuse mit Deckelaufzug, Minutenrepetition und Vollkalender
Verkauft
Das englische Patent Nr. 3945 wurde Benjamin Haas am 2. Dezember 1873 für die Entwicklung einer neuen und ungewöhnlichen Aufzugsform zugesprochen, welche sich die Energie zu Nutzen machte, die beim Schließen des vorderen Deckels einer Uhr entstand. Haas verbesserte das ursprüngliche System und stattete seine Uhr mit einer 36-Stunden Gangreserve aus (durch zwölf Schließungen des Deckels). Er veränderte das fliegende Federhaus durch ein zusätzliches Rad, womit er durch eine einzige Deckelschließung einen Aufzug von drei Stunden erreichte. Haas erfand außerdem eine Sicherheitsvorrichtung, die den Mechanismus ausklinkte wenn er vollständig aufgezogen war; so wurden Schäden am Deckel vermieden.
Steffen Pahlow (1941-2023), ein autodidaktischer Tourbillon-Bauer, hat mit seinem Buch 'Das klassische Taschenuhrgehäuse' eine gut verständliche Darstellung der handwerklichen Herstellung von Taschenuhrgehäusen vorgelegt. Das Buch beschreibt seine Erkenntnisse aus der praktischen Tätigkeit und hat die spärliche Literatur über den Gehäusemacherberuf erfreulich bereichert. Als Autodidakt beschrieb er einen möglichen Weg, selbst den Gehäusebau zu wagen. Ein anschauliches Beispiel findet sich in der hier angebotenen Uhr.