110. Auktion

18.5.2024

Lot 102

Victor Kullberg

Schiffschronometer mit 56h Gangreserveanzeige und Sekundenkontakt

Verkauft

schätzpreis
1.8002.500 €
Realisierter Preis
2.800 €
Merkmale
Gehäuse
Mahagonikasten, aufgeschraubtes Beinschild, aufgeschraubte Griffe, mit Deckel und Schauglas, Messing-Kardanikgehäuse, dreiteilig.
Zifferblatt
Versilbert, signiert, nummeriert, eingelegte röm. Zahlen, kleine Sekunde, Spade-Goldzeiger.
Werk
Messingwerk, Kette/Schnecke, Federchronometerhemmung, Chronometerunruh mit 2 Gewichten und 6 Schrauben, freischwingende, zylindrische Unruhspirale, chatonierter Diamantdeckstein auf Unruh.
Geh.-Nr.366
Maße195 x 190 x 190 mm
Circa1860
LandEngland


Viktor Kullberg wurde 1824 in Visby auf der schwedischen Insel Gotland geboren. Ab 1840 ging er bei einem Chronometer-Hersteller in die Lehre, und arbeitete nach Abschluß seiner Ausbildung für Louis Urban Juergensen in Kopenhagen. 1851 ging Kullberg aus Anlass der Weltausstellung nach London; er blieb im Anschluß daran in England und arbeitete als Hersteller von Marine- und Taschenchronometern, für die er etliche Neuerungen entwickelte.
Für seine qualitativ hochwertigen Werke und die Leistungsfähigkeit seiner neuen Hilfskompensation erhielt Kullberg immer wieder Bewertungen in Chronometertests weltweit und wurde mit zahlreichen Gold- und Silbermedaillen ausgezeichnet. Aufgrund seines weltweiten Handels und seines international guten Rufes wurde er 1874 als Chronometer-Hersteller der schwedischen und der norwegischen Marine ausgewählt und der Leiter der königlichen Sternwarte Greenwich sagte über eine von Kullbergs Uhren, die an den Tests in Greenwich 1882 teilnahm, dies sei "der beste Chronometer der dort je getestet wurde".
Kullberg blieb unverheiratet, hatte jedoch zwei Söhne. Nach seinem Tod am 7. July 1890 erbten diese gemeinsam mit Kullbergs Neffen Peter John Wennerstrom den Betrieb. Nach dem Tod von Kullbergs Söhnen wiederum kauften Wennerstrom und sein Sohn die verbleibenden Anteile der Firma, die später von Sanfrid Lindquist bis zur Zerstörung der Räumlichkeiten im Zweiten Weltkrieg weitergeführt wurde.
Lit.: Paul M. Chamberlain, "It's about Time", New York, Seiten 435-437.