109. Auktion

18.11.2023

Lot 217

David Auguste Golay, Sentier

Extrem seltene, schwere und hochfeine Savonnette mit ewigem Kalender, Mondphase, Minutenrepetition und Schleppzeigerchronograph - mit originaler Holzschatulle und Ausstellungsmedaille "Exposition Universelle Internationale Paris" in Bronze, bezeichnet D. Golay und signiert "J.C. Chaplain", Paris 1900

Verkauft

schätzpreis
45.00060.000 €
Realisierter Preis
65.400 €
Merkmale
Gehäuse
18 kt Roségold, glatt, Werksverglasung.
Zifferblatt
Email.
Werk
Brückenwerk, 2 Hämmer, 2 Tonfedern, Kolbenzahn-Ankerhemmung, Goldschrauben-Komp.-Unruh.
Geh.-Nr.11906
Maße60 mm
Circa1900
LandSchweiz
Gewicht197 g


Das gestufte, roségoldene à goutte Savonnetten-Gehäuse hat mit nahezu 200 Gramm ein beeindruckendes Gewicht und vermittelt so eine angenehme Haptik. Bei "11" und "1" befinden sich zwei Drücker zum Bedienen des Doppelchronographen, ein Schieber dient zum Auslösen der Minutenrepetition. Das weiße Emailzifferblatt hat arabische Zahlen und vier Hilfszifferblätter zum Anzeigen der Wochentage, des Monats unter Berücksichtigung des Schaltjahres, des Datums, sowie der kleinen Sekunde mit zentraler kobaltblau emaillierter Mondphasenscheibe mit eingelegten goldenen Sternen und Mond zum Anzeigen der Mondphase. Vier Schieber am Rand des Zifferblattes dienen zum Verstellen des Kalendariums. Das hochkomplizerte Werk birgt feinst spiegelpolierte Chronographen-Stahlteile, sowie eine feinst polierte, anglierte Doppelzeigerzange mit Schaltrad für Schleppzeiger.
Die von Jules-Clément Chaplain signierte Bronzemedaille wurde zum Gedenken an die Weltausstellung in Paris im Jahr 1900 hergestellt und David Auguste Golay für seine Beteiligung an der Ausstellung verliehen. Auf der Vorderseite der Medaille ist das Bildnis der Nationalfigur der Französischen Republik, Marianne dargestellt. Auf der Rückseite reitet ein Fackelträger auf der Siegesgöttin Victoria, um den Preisträgern Palmen und Lorbeer zu überreichen. Im Hintergrund sind die Ausstellungsgebäude zu sehen.


David Auguste Golay (1862-1938) begann seine Karriere als Schadensregulierer bei Jules Jürgensen in Le Locle. Anfang der 1880er Jahre kehrte Golay in seinen Geburtsort Le Sentier zurück und gründete sein eigenes Unternehmen. 1883 erhielt die Uhrenfirma David Golay an der Schweizerischen Landesausstellung in Zürich eine Auszeichnung für ihre feine Verarbeitung und sorgfältige Fabrikation in der Präzisionsuhrmacherei. Nach dem Tod von J. Alfred Jürgensen im Jahr 1912 kehrte Golay nach Le Locle zurück, um das Unternehmen gemeinsam mit Frau Lydia Jürgensen, der Witwe von J. A. Jürgensen, zu führen. Von 1916 bis ca. 1925 war er alleiniger Inhaber der Firma und stellte hochwertige Uhren her, indem er unfertige Jürgensen-Uhrwerke fertigstellte.
Jules-Clément Chaplain (1839-1909) war ein französischer Bildhauer und einer der besten Medailleure des Landes. Zusammen mit Louis Oscar Roty (1846-1911) war er Mitbegründer des Jugendstils.