108. Auktion

20.5.2023

Lot 416

Ernst Kutter

Historisch interessante Schweizer Taschenuhr mit Originalschatulle, verkauft von Ernst Kutter in Stuttgart

Verkauft

schätzpreis
1.3001.800 €
Realisierter Preis
1.200 €
Merkmale
Gehäuse
14 kt Roségold, graviertes Monogram "MM" (Max Müller).
Zifferblatt
Email, signiert Ernst Kutter, Stuttgart.
Werk
Brückenwerk, Kolbenzahn-Ankerhemmung, Goldschrauben-Komp.-Unruh, Unruhkloben mit ungewöhnlicher Beschriftung "FRÜH / SPÄT".
Geh.-Nr.32740
Cal.LeCoultre
Maße51 mm
Circa1900
LandDeutschland
Gewicht75 g


Diese interessante Taschenuhr stammt aus Familienbesitz. Eigentümer war der deutsche Konsularbeamte Max Müller, dessen kunstvoll ausgeführtes Monogramm "MM" (Max Müller) auf den Rückdeckel graviert ist. Er wurde 1879 in Stuttgart geboren, ging zum Auswärtigen Amt und wurde 1904 nach China versetzt. Ab 1906 war er Vizekonsul in Shanghai und wurde 1910 Konsul in Hankow. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, kehrte Müller 1914 nach Deutschland zurück und kam 1919 nach Graz. 1928 wurde er nach England versetzt und war dort bis 1935 Konsul. Aufgrund seiner Distanz zum Nationalsozialismus wurde er abgelöst. Von dieser Enttäuschung erholte sich Müller nie und starb 1950.
Diese Uhr ist abgebildet und beschrieben in: Sammler Journal, Heft 12/2005, S. 36f.


Der 1824 in Sulz am Neckar geborene Ernst Kutter war ein vielseitiger Uhrmacher, der u.a. bei Matthias Hipp in Reutlingen gelernt hatte. Er baute nicht nur Taschenuhren, sondern auch Präzisionspendeluhren, die z.B. in den Sternwarten in Neuenburg, Wien und Genf verwendet wurden. Friedtjof Nansen, der 1888 als Erster Grönland von Ost nach West durchquerte, verwendete den Kutter-Schiffschronometer Nr. 24 auf seiner Expedition. 1904 übergab Ernst Kutter sein Geschäft an zwei seiner Mitarbeiter, er starb 1905. Das 1825 von seinem Schwiegervater gegründete Geschäft in Stuttgart besteht noch heute.