111. Auktion
16.11.2024
Lot 312
L'EpineOboi, Regent der Qing-Dynastie
Bedeutende, seltene und hochfeine Goldemail Taschenuhr mit Viertelstundenrepetition für den chinesischen Markt
Verkauft
Die emaillierte Rückseite ist polychrom bemalt und zeigt vor einem guillochierten und transluzid kobaltblau emaillierten Hintergrund ein chinesischer Herrscher mit einer Pfauenfeder am Hut auf einem reich verzierten Thron sitzend. Wahrscheinlich handelt es sich um Oboi (ca. 1610-1669), einen bedeutenden mandschurischen Heerführer und Höfling, der unter drei aufeinander folgenden Kaisern der frühen Qing-Dynastie verschiedene militärische und administrative Ämter bekleidete. Oboi stammte aus dem Guwalgiya-Clan und war einer der vier Regenten, die von Kaiser Shunzhi ernannt wurden, um die Regierung während der Minderjährigkeit von Kaiser Kangxi zu überwachen. Oboi kehrte die wohlwollende Politik des Kaisers Shunzhi um und drängte energisch auf eine klare Wiederherstellung der mandschurischen Herrschaft über die Han-Chinesen. Schließlich wurde er vom neuen Kaiser abgesetzt und inhaftiert, weil er zu viel Macht angehäuft hatte; er wurde posthum rehabilitiert.
Jean-Antonine Lépine (1720-1814)
Im Jahre 1744 ging Lépine nach Paris, um in der Werkstatt von André-Charles Caron zu arbeiten. Nach der Hochzeit mit Carons Tochter legte er 1756 die Meisterprüfung ab. Lépine wurde 1763 bekannt als er eine neuartige Mechanik für Taschenuhren mit Schlagwerk erfand, die 1766 in den "Mémoires de l'Académie des Sciences" veröffentlicht wurde. 1765 ernannte man ihn zum "Horloger du Roi", ein Jahr später übernahm er die Werkstatt seines Schwiergervaters Caron. Durch sein Konzept, die Rückplatine durch Brücken und Kloben zu ersetzten, um die Wartung der Uhren wesentlich zu erleichtern, gelang ihm 1770 der Durchbruch. 1792 bildete er eine Partnerschaft mit Claude-Pierre Raguet und nannte sich fortan "Horloger du Roi".