111. Auktion
16.11.2024
Lot 76
Edward John DentClockmaker to the Queen
Londoner Präzisionssekundenpendeluhr mit Denisons Schwerkrafthemmung
Verkauft
Edward Denison (später Lord Grimthorp) verbesserte die Schwerkrafthemmung im Jahr 1860, indem er das Einrückproblem löste. Dies gelang ihm, indem er einen Windfang über eine Rutschkupplung direkt mit der Hemmungswelle verband. Dies erlaubt es dem Flügelrad ein wenig nach vorne zu rücken, nachdem die Hemmung in das Ankerwerk greift. Die Trägheit durch das Gewicht des Windfangs hält die Hemmung während der Blockierung am Gesperr gelegen, wo sie praktisch als Energiesenke fungiert. Bei dieser Hemmung ist das Pendel vom Rest des Werkes nahezu abgetrennt, was besonders in Turmuhren von großer Wichtigkeit ist, da hier Wind und Wetter über die Zeiger außen am Turm störenden Einfluss auf das Werk nehmen können. Eine weitere Besonderheit dieser Hemmung liegt darin, dass keine Gleitreibung vorhanden ist, so dass die Hemmung nicht geölt werden muß. Wiederum spielen hier die äußeren Einflüsse bei Turmuhren eine Rolle da sie durch eine Kontaminierung des Öls Probleme verursachen können. Starke Temperaturschwankungen bewirken eine Verdünnung bzw. Verdickung des Öls, welche vom Normalzustand abweicht. Aufgrund dieser speziellen Eigenschaften der Schwerkrafthemmung wird hier nur äußerst selten ein Zwischenaufzug verwendet. Obwohl das System im Vergleich zur Deadbeat-Hemmung eine gewisse Verbesserung der Ganggenauigkeit bietet, so liegt sein besonderer Vorteil doch in seiner Konstanz, der Losgelöstheit des Pendels vom Rest des Räderwerks und dem fehlenden Bedarf an Öl.
Quelle: https://www.my-time-machines.net/escapement_remontoire.htm