109. Auktion

18.11.2023

Lot 39

IWC / Intern. Watch Co.
Ur-Portugieser

Bedeutende, museale Vintage Armbanduhr, sog. "Ur-Portugieser" der ersten Generation, verkauft am 16. Juni 1939 an die Firma A. H. Zipper,
Großhandel für Schmuck und Uhren in Lemberg, Polen. Diese Uhr ist die älteste, bei IWC bekannte Portugieser. Sie wurde im Juli 2023 bei IWC in Schaffhausen restauriert und wird mit ausführlicher Restaurierungsdokumentation und IWC Stammbuchauszug verkauft

Verkauft

schätzpreis
19.00025.000 €
Realisierter Preis
28.200 €
Merkmale
Gehäuse
Stahl, mattiert, Druckboden, IWC Stiftschließe.
Zifferblatt
Vergoldet, mattiert.
Werk
Manuell.
Geh.-Nr.1016923
Ref.325
Cal.74'''H4
Maße42 mm
Circa1939
LandSchweiz


Die vorliegende "Ur-Portugieser" wurde am 16. Juni 1939, also drei Monate vor dem deutschen Überfall auf Polen und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs an die Großhandelsfirma A. H. Zipper, in Lemberg, Polen verkauft. Die Firma Zipper war auf die Herstellung von Goldschmiedearbeiten und Schmuck aller Art und auf die Herstellung und den Handel von Uhren spezialisiert und hatte sich nach dem Ersten Weltkrieg die Lieferung von IWC Uhren gesichert. Zipper bestellte diese Portugieser in einem Block von 6/12 Uhren unter der Bestell-, Gehäuse-, Liefer-Nr. "Mod. 228", unter der seinerzeit die Portugieser bestellt wurden. Bis 1942/1943 gab es für die Portugieser noch keine Referenznummer und auch die Bezeichnung "Portugieser" war noch nicht bekannt.
Die Uhr stammt aus der zweiten Auslieferung IWCs, die erste erfolgte im Februar 1939 nach Odessa, Ukraine, der Verbleib ist unbekannt.
Insgesamt wurden zwischen 1939 und 1951 nur 304 Exemplare des legendären Werkskalibers 74'''H4 hergestellt und ausgeliefert, was sie zu einem der seltensten und begehrtesten Zeitmesser des 20. Jahrhunderts macht.
Im Juli 2023 wurde dieser museale Zeitmesser bei IWC in Schaffhausen restauriert, wobei größte Sorgfalt auf die Erhaltung der Originalität gelegt wurde. Das Werk wurde gereinigt und ein neuer Tubus angefertigt. Die Unruh und das Malteserkreuz wurden erneuert. Das Zifferblatt ist original und hat im Laufe der Jahre seine Farbe und Oberflächenstruktur verändert und ein spannendes, marmorähnliches Aussehen erhalten. Es bildet nun einen aufregenden Kontrast zu den goldenen Akzenten der arabischen Zahlen und Indizes sowie der kleinen silbernen Sekundenscheibe.


Ende der 1930er Jahre erkundigten sich zwei portugiesische Juweliere bei IWC in Schaffhausen nach einer Armbanduhr im Edelstahlgehäuse mit der Präzision einer Beobachtungsuhr. Ein Wunsch, der sich bislang nur im Taschenuhrformat erfüllen ließ. IWC machte es möglich und baute aus den Taschenuhrkalibern 74 und 98 in Savonnette-Bauweise eine präzise Armbanduhr, die allerdings aufgrund ihrer imposanten Größe dem damaligen Zeitgeschmack überhaupt nicht entsprach. Die Konstrukteure von IWC entwarfen für das große Taschenuhrwerk ein 41,5 mm großes Gehäuse mit einer schmalen Lunette und einer relativ großen Krone, so dass die Uhr bequem aufgezogen werden konnte. Es gab verschiedene Zifferblattausführungen, schwarz, versilbert und vergoldet mit unterschiedlichen Ziffern und Zeigern.