109. Auktion

18.11.2023

Lot 96

Daniel Quare

Außergewöhnliche, seltene Londoner George I Doppelgehäuse-Spindeltaschenuhr von einem der bedeutendsten Uhrmacher seiner Zeit

Verkauft

schätzpreis
10.00015.000 €
Realisierter Preis
4.300 €
Merkmale
Gehäuse
Außengehäuse - Silber. Innengehäuse - Silber, Gehäusemacher-Punzzeichen "WG".
Zifferblatt
Silber, Champlevé.
Werk
Vollplatinenwerk, Kette/Schnecke, dreiarmige Stahlunruh.
Geh.-Nr.3605
Maße57 mm
Circa1710
LandEngland
Gewicht158 g


Beide Gehäuse dieser Taschenuhr von Daniel Quare zeigen keinerlei Dekor und sind im puristischen Stil gefertigt. Fein gearbeitet das Champlevé Zifferblatt mit röm. Stunden und arab. Minuten. Im Zentrum befindet sich die Signaturkartusche Daniel Quares mit den Schildhaltern des englischen Königswappens Löwe und Einhorn. Das prächtige Vollplatinenwerk ist feuervergoldet und mit floralen Appliken dekoriert. Außerdem besitzt es ägyptische Pfeiler, sowie einen reich verzierten Unruhkloben mit Dekor aus Rankwerk, Greifvögeln und einem Maskaron.


Der bedeutende Uhrmacher Daniel Quare wurde etwa 1648 in Somersetshire geboren. Er wurde 1671 Mitglied der Gilde und wurde 1708 als Meister verzeichnet. Quare starb am 21. März 1724 in Croydon in Surrey.
Neben seinen legendären Uhren hat Daniel Quare zahlreiche Barometer und mathematische Instrumente gebaut, außerdem wird ihm die Erfindung des Rechenschlagwerks zugeschrieben. Er lenkte die Aufmerksamkeit des Königs auf sich, als Edward Barlow 1686 versuchte, sich einen Repetitionsmechanismus für Uhren patentieren zu lassen - Quare legte mit Unterstützung der Gilde Widerspruch dagegen ein mit der Begründung, dass er selbst seit 1680 Repetitionsmechanismen hergestellt habe. Die Repetition einer Uhr war von großer Bedeutung in einer Zeit ohne Elektrizität, weil sie die Feststellung der Uhrzeit auch im Dunkeln erlaubte. Barlows Patent wurde abgelehnt und der König, der Barlows und Quares Uhren im Vergleich testete, erklärte dass er Quares Uhr bevorzuge.
Es gibt Uhren von Quare in den königlichen Sammlungen im Buckingham Palast und in Hampton Court, sowie in bedeutenden Museen und weiteren Sammlungen.