109. Auktion

18.11.2023

Lot 38

Omega
Lawrence of Arabia

Bedeutender, früher Fliegerchronograph - eine der ersten Chronographen fürs Handgelenk

Verkauft

schätzpreis
11.00015.000 €
Realisierter Preis
12.500 €
Merkmale
Gehäuse
Silber, Druckboden mit Scharnier, rotvergoldeter Drücker für Chronograph bei "6".
Zifferblatt
Email.
Werk
2/3-Platinenwerk, Kolbenzahn-Ankerhemmung, große Schrauben-Komp.-Unruh.
Geh.-Nr.5416119
Cal.18''' CHRO
Maße46 mm
Circa1915
LandSchweiz


Das vorliegende Exemplar ist ein wunderbares Beispiel nicht nur eines frühen Armband-Chronographen, sondern einer frühen Armbanduhr überhaupt. 1915 besaßen Armbanduhren noch lange nicht die Bedeutung, die ihnen später zukommen sollte.
Bei der Größe der Uhr spielten zwei wichtige Faktoren eine Rolle - Herstellung und Zweckmäßigkeit. Das 18'''-Werk dieser Uhr könnte ursprünglich für eine Taschenuhr gedacht gewesen sein; als man sich dann zum Bau einer Armbanduhr entschloss, verwendete Omega die bereits verfügbaren Teile, anstatt ein neues, kleineres Kaliber zu entwerfen.
Da die Uhr aller Wahrscheinlichkeit nach für Piloten konstruiert wurde, kamen Gehäusegröße und großem Zifferblatt eine wichtige Bedeutung zu – eine Uhr dieser Größe erlaubte es dem Piloten, während der Flugmanöver die Zeit problemlos abzulesen. Die geschickte Anordnung des Drückers bei 6 Uhr vereinfachte außerdem die Aktivierung der Zeitnahme mit der anderen Hand, was gegenüber den herkömmlichen seitlich angebrachten Drückern eine wesentliche Erleichterung darstellte.
Interessant ist auch der 15-Minuten Zähler des Uhr, ungewöhnlich bei einem Chronographen aus dieser Zeit. Anfang des 20. Jhdts. besaßen die meisten Chronographen ein 30-Minuten Register und eventuell ein zusätzliches 12-Stunden Register. Das 15-Minuten Register erlaubt durch die Minuteneinteilung ein wesentlich genaueres Ablesen der Zeit, während größere Register meistens nur 10-Minuten Abschnitte als kleinste Einteilung besitzen.
Dank seiner guten Ablesbarkeit wurde der Chronograph vor allem bei Piloten schnell beliebt. Omega lieferte zahlreiche Exemplare an das britische Royal Flying Corps (ab 1918 Royal Air Force). Eine davon ging an T.E. Lawrence (genannt Lawrence von Arabien), möglicherweise kurz vor seinem gefährlichen Einsatz in Kairo.