106. Auktion
21.5.2022
Lot 437
C. L. Baumgärtel
Außergewöhnliche, hochfeine Leipziger Taschenuhr im Stile Abraham-Louis Breguets mit Viertelstundenrepetition
Verkauft
Diese Taschenuhr wirkt auf den ersten Blick wie aus der Feder von Abraham-Louis Breguet: Die Gehäuseform mit dem guillochierten Mittelteil, die ausführlich in französisch beschriftete Cuvette, der ungewöhnliche zieh- und drehbare Drücker für die Repetition im Pendant, das übersichtliche Zifferblatt mit den Breguet-Zahlen und -Zeigern und der Werksaufbau mit der Temperaturkompensation und der "Parachute"-Stoßsicherung - zweifelsfrei eine ausgezeichnete Nachahmung von Breguets Taschenuhren.
Als Mitte des 19. Jahhunderts in Leipzig tätiger Uhrmacher ist C. L. Baumgärtel sowohl bei Jürgen Abeler, "Meister der Uhrmacherkunst", S. 51, als auch bei Brian Loomes in "Watchmakers and Clockmakers of the World" auf S. 51 verzeichnet.
Jürgen Ermert erwähnt Baumgärtel im Band 2 seiner PPU-Reihe als Hersteller eine Präzisions-Pendel-Uhr mit Zentralsekunde und Seyffert'schem "Knebelantrieb". Diese Uhr läuft 8 Tage und soll aus dem Jahr 1828 stammen. 1841 wird C. L. Baumgärtel im Allgemeinen Handels-, Gewerbs- und Fabriks-Almanach des österreichischen Kaiserstaates erwähnt. Als Leipziger Kaufmann importierte er bereits 1834 Stutzuhren aus Wien. Laut der Leipziger Zeitung von 23. Januar 1847 war er in der Reichsstraße Nr. 49 ansässig, danach in der Ritterstraße 39. Baumgärtel verkaufte auch französische Pendulen. Auf einer feuervergoldeten französischen Kaminuhr aus dem Jahre 1885 findet sich seine Signatur "Farret à Paris, C.L. Baumgartel, Leipzg" und "Medaille d'Argent Vincenti".
Quelle: https://watch-wiki.org/index.php?title=Baumg%C3%A4rtel,_C._L., Stand 16.05.2022.