Jürgen Ermert Gould und seine herausragenden Standuhren Abb. 0076: Das Werk mit Zifferblatt im Gehäuse ohne die Kopfhaube der 8-Tage Standuhr von Chris- topher Gould, London. um 1685. Auch hier finden wir eine ähnliche Optik des Zifferblatts und der Zeiger. Einschließlich der Signatur „Christopr Gould Londini fecit“ unten, sowie der floralen Gravuren seitlich und oben am Zifferblatt. Es ist noch kleiner und hat die Maße 10,1 Zoll = 25,6 cm, zeigt damit, dass die Uhr sehr früh entstanden ist. Joseph Knibb hatte bis 1670 in Oxford gearbeitet, als er dann nach London zog, trat er als „Free Brother“ in die C.C. ein, aber er wurde nicht als „großer Uhr- macher“ beschrieben, obwohl wir wissen, dass er Turmuhren fertigte, als er in Oxford tätig war. Als Knibb 1697 seinen beab- sichtigten Ruhestand ankündigte, beschrieb er die Uhren, die er zum Verkauf anbot, als „große Samm- lung von Uhren“. Groß wurde ver- wendet, um alles zu beschreiben, was im 17. Jahrhundert bedeu- tend oder umfangreich war [? – s.u. bei Loomes]. Zu den Uhrmachern, die von der C.C. als „Große“ Uhrmacher bezeichnet wurden, gehörten Thomas Tompion (1671), Daniel Quare (1671), Joseph Windmills (1671), James Clowes (1671), John Clowes (1673), Nathaniel Hod- ges (1681), Christopher Gould (1682), John Williamson (1682) und Joseph Williamson (1686), der in Irland ausgebildet wor- den war. Es gab dennoch andere „große“ Uhrmacher, von denen wir wissen, dass sie „Freemen“ der B.C. waren, darunter Thomas Gri- mes (1671), der am selben Tag wie Thomas Tompion von der C.C. ein- geschrieben wurde, James Gibson (1669), William Clement (1677), der 1664 freigesprochen worden war, William Dobson (1670) und John Hardinge (1685).“143 www.pendu- lumpublications.com/latest-post/category/Christopher gould Nun ist die Definition von „Great“ clockmaker anschei- nend nicht so einfach, wie es Bates formuliert. Zumal der Begriff „Free Brother“ eine an- dere Bedeutung hat (s.o.) und „Great“ clockmaker ein offen- sichtlich additives Attribut ist. Hierzu führt Loomes 1981 in The Early Clockmakers of Great Brit- ain1664 aus (frei übersetzt): „Die Absicht dieser Vorbemer- kungen ist es, zu vermeiden, dass der Leser die Informationen dieses Verzeichnisses falsch inter- pretiert. […] Aber es bleiben noch einige Aspekte des Themas, die ich nicht klären konnte. Gele- gentlich gibt es Eintragungen in den C.C.-Dokumenten über die Aufnahme eines Mitglieds (nor- malerweise ein „Free Brother“) wo der Betreffende nicht nur den üblichen Eintrag „clockmaker“ (Großuhrmacher) oder „wat- chmaker“ (Taschenuhrmacher) 85